Haushaltsgroßgeräte-Reparatur
"Ideale Ergänzung z.B. für Waschmaschinen-Reparateure – Oder allgemein für Weiße-Ware-Techniker / Reparaturbetriebe für Haushaltsgroßgeräte und Elektriker!"
Lesen Sie hier ein Experteninterview mit Michael Perrotta zum Thema Weiße Ware / Haushaltsgroßgeräte / Waschmaschinen
Michael Perrotta
Firma Technischer Service Perrotta, Sachsenheim
Seit wann reparieren Sie schon Weiße Ware und wie hat sich das Auftragsvolumen entwickelt?
Hr. Perrotta: Weiße Ware reparieren wir seit 15 Jahren. Dabei hat sich das Reparatur -Aufkommen leider mehr als halbiert.
Wie kommen Sie an Ihre Aufträge?
Hr. Perrotta: Durch die Garantieaufträge der Hersteller und durch die Internetauftritte von MeinMacher. Zusätzlich schalte ich eigene Werbung.
Wie viele Geräte der Weißen Ware bekommen Sie im Monat zur Reparatur?
Hr. Perrotta: Im Durchschnitt 200 Geräte.
Wie viele davon können Sie erfolgreich reparieren?
Hr. Perrotta: Ca. 90% können wir erfolgreich abschließen.
Und die anderen 10%?
Hr. Perrotta: Hier gibt es mehrere Gründe. Entweder sind die Geräte zu alt, sodass eine Reparatur aus wirtschaftlicher Sicht ineffizient ist. Oder aber die Ersatzteile sind zu teuer, bzw. nicht verfügbar. Nicht selten gibt es bei Media Markt oder einem ähnlichen Anbieter ein günstiges Angebot für ein Neugerät, so dass der Kunde von der Reparatur Abstand nimmt.
Was sind die häufigsten Defekte/Ursachen bei den Reparaturen?
Hr. Perrotta: Die häufigsten Defekte treten an den Pumpen, Elektroniken und Wassertaschen auf.
Gibt es Marken, die besonders häufig zur Reparatur kommen?
Hr. Perrotta: Ja, die gibt es. Dabei handelt es sich um Bauknecht, Miele, AEG, Bosch und Siemens.
Geräte welcher Hersteller lassen sich am besten reparieren und warum?
Hr. Perrotta: Geräte von Bauknecht. Die sind einfach aufgebaut und innen nicht so verbaut.
Und im Gegenzug: Welche sind problematischer in der Reparatur und warum?
Hr. Perrotta: Bei Samsung, Panasonic, Smeg und Hoover ist die Ersatzteilversorgung schlecht. Zudem sind die Geräte sehr verbaut. Bei Miele und AEG sind die Ersatzteile so teuer, dass sich die Kunden lieber ein Neugerät kaufen.
Wie kommen Sie an Ersatzteile?
Hr. Perrotta: Die beziehe ich zum Großteil über ASWO.
Haben Sie Pauschalpreise für die Reparaturen?
Hr. Perrotta: Nein, wir haben keine Fest- oder Pauschalpreise.
Wie groß ist der Fremdkostenanteil bei den Reparaturen (Ersatzteile)?
Hr. Perrotta: Der liegt bei ca. 30%.
Wie lange dauern die verschiedenen Reparaturen?
Hr. Perrotta: Der Zeitaufwand beträgt im Schnitt zwischen 30 und 60 Minuten.
Wie setzen sich die Reparaturkosten dann zusammen?
Hr. Perrotta: In den Rechnungsbeträgen sind die Kosten für Ersatzteile, die Arbeitszeit und die Anfahrt enthalten.
Wie schätzen Sie den Schwierigkeitsgrad der Reparaturen ein: Anspruchsvoll, mittel oder hoch?
Hr. Perrotta: Das ist unterschiedlich und abhängig, von welchem Hersteller das jeweilige Gerät ist und welcher Fehler vorhanden ist.
Wie haben Sie sich das notwendige Wissen für diese Reparaturen angeeignet?
Hr. Perrotta: Wir haben verschiedene Schulungen besucht. Und natürlich „learning by doing“.
Waren besondere Investitionen nötig, um Weiße Ware reparieren zu können?
Hr. Perrotta: Eine Investition in Höhe von 1000,-€ halte ich schon für erforderlich.
Sind diese Reparaturen gern gesehen, oder ein „lästiges Übel“? Warum?
Hr. Perrotta: Teils-Teils. Oftmals verstehen die Kunden nicht, warum sie die Überprüfung bezahlen sollen, obwohl keine Reparatur erfolgen kann, weil z. B. die Ersatzteile nicht verfügbar sind. Kunden mit hochpreisigen Geräten lassen diese auch öfters reparieren.
Rentieren sich die Reparaturen?
Hr. Perrotta: Zum Großteil ja. Außer es kommen noch Folgefehler, die vorab nicht sichtbar waren.
Wie wird sich der Reparaturmarkt in den nächsten 5 Jahren entwickeln?
Hr. Perrotta: Ich denke: Schrumpfend.
Wie hoch ist bei Ihnen der Umsatzanteil Handel zu Werkstatt?
Hr. Perrotta: Wir sind ein reiner Reparaturbetrieb und haben keinen Handel.
Zu wie viel Prozent ist Ihre Werkstatt durch diese Art der Reparaturen ausgelastet?
Hr. Perrotta: Ein Techniker ist zu 100% ausgelastet, ein zweiter zu 30%.
Was war die Motivation, an diesem Projekt teilzunehmen?
Hr. Perrotta: Der Rückgang von Garantie-Aufträgen im Bereich Weiße Ware. Aber auch, weil es immer weniger Werkstätten gibt, die generell Weiße-Ware-Reparaturen anbieten.
Konnten Sie durch dieses Projekt neue Kundenklientel gewinnen?
Hr. Perrotta: Ja.
Vielen Dank Herr Perrotta für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.