Interview mit einem KaffeemaschinenMacher

Johann Kamm von der Firma Kamm Kaffee in Pentling.

Experteninterview mit Johann Kamm von der Firma Kamm Kaffee in Pentling

Wie lange reparieren Sie schon Kaffeevollautomaten?
Hr. Kamm: 
Seit dem 07.01.2014 repariere ich diese Geräte.

Wie hat sich das Auftragsvolumen in dieser Zeit entwickelt?
Hr. Kamm: Durchweg positiv. Es wurden immer mehr Reparaturen.

Wie viele Kaffeevollautomaten bekommen Sie im Monat zur Reparatur?
Hr. Kamm: Monatlich habe ich einen Reparatureingang von 90 – 120 Geräten.

Wie gelangen Sie an die Aufträge?
Hr. Kamm: Über die Macher-Portale der Firma Vangerow und Internet-Werbung. Sporadisch platziere ich entsprechende Anzeigen im Gemeindeblatt. Einen Großteil des Zulaufs verdanke ich auch Weiterempfehlungen durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein zufriedener Kunde kommt wieder und gibt seine positiven Erfahrungen auch weiter. Letztendlich eine Win-Win-Situation.

Wie viele der Kaffeevollautomaten können Sie erfolgreich reparieren?
Hr. Kamm: Ich würde sagen 80 – 85%. Bei den restlichen ist das Verhältnis Reparaturpreis zu Zeitwert so ungünstig, dass hierbei eine Reparatur aus wirtschaftlichen Gründen uninteressant wird.

Was sind die häufigsten Defekte/Ursachen bei den Reparaturen?
Hr. Kamm: Die häufigsten Ursachen sind Undichtigkeiten an Heizungen und Schläuchen, Verkalkung durch mangelnde Wartung, mechanische Probleme an den Antrieben und Fehler aufgrund starker Verunreinigung.

Gibt es Marken, die besonders häufig zur Reparatur kommen?
Hr. Kamm: Ja. Dabei handelt es sich um Saeco, Jura, DeLonghi, Siemens und Nivona.

Geräte welcher Hersteller lassen sich am besten reparieren und warum?
Hr. Kamm: Die Geräte von Saeco, Jura und DeLonghi. Meist handelt es sich um bekannte Fehler. Zudem sind die Maschinen so konstruiert, dass die Baugruppen gut erreichbar sind.

Und im Gegenzug: Welche sind problematischer in der Reparatur und warum?
Hr. Kamm: Das kann ich so nicht beantworten. Wir reparieren keine „Exoten“, sodass auch die Ersatzteil-Verfügbarkeit weitestgehend gesichert ist. Bei WMF ist genau das ein Problem. Aus diesem Grund nehmen wir diese Geräte ebenfalls nicht an.

Wie kommen Sie an Ersatzteile?
Hr. Kamm: Es gibt mehrere Anbieter, von denen ich einige nutze. Da sind z.B. Jura, BND, DTS, Poqué, Comtrade, LF, Brusaschop und BSH.

Haben Sie Pauschalpreise für die Reparaturen?
Hr. Kamm: Nicht bei den Reparaturen. Lediglich bei Wartungen und Pflegechecks biete ich Pauschalen an.

Wie setzen sich die Reparaturkosten dann zusammen?
Hr. Kamm: Ich berechne dem Kunden zwischen 120 € und 180 € für die Reparatur bei durchschnittlich 35% – 50% Materialeinsatz.

Wie schätzen Sie den Schwierigkeitsgrad der Reparaturen ein: Anspruchsvoll, mittel oder hoch?
Hr. Kamm: Ich tendiere in die Richtung mittel bis anspruchsvoll.

Wie haben Sie sich das notwendige Wissen für diese Reparaturen angeeignet?
Hr. Kamm: Anfänglich durch Kollegen. Gerne habe ich auch die Schulungen bei der Firma Vangerow und bei Saeco und Provenero in Anspruch genommen.

Waren besondere Investitionen nötig, um Kaffeevollautomaten reparieren zu können?
Hr. Kamm: Die Ausgaben möchte ich mit ca. 2.000 € beziffern, wobei das VDE-Messgerät eine der größten Positionen ist. Natürlich gibt es aber auch günstigere Geräte.

Sind Kaffeemachinen-Reparaturen gern gesehen, oder ein „lästiges Übel“? Warum?
Hr. Kamm: Gern gesehen, da wir nur Kaffeevollautomaten reparieren. Sie bedeuten für uns eine 100%ige Werkstatt-Auslastung.

Rentieren sich die Reparaturen?
Hr. Kamm: Ja. Aber es ist immer eine Gratwanderung.

Wie wird sich der Reparaturmarkt in den nächsten 5 Jahren entwickeln?
Hr. Kamm: Ich rechne mit leicht wachsend.

Wie hoch ist bei Ihnen der Umsatzanteil Handel zu Werkstatt?
Hr. Kamm: Handel 15% – Werkstatt 85%

Was war die Motivation, an diesem Projekt teilzunehmen?
Hr. Kamm: Ich möchte die Reparaturen allgemein voran bringen.

Konnten Sie durch dieses Projekt neue Kundenklientel gewinnen?
Hr. Kamm: Ja.

Welche Erfahrungen und Anregungen haben Sie zu Vangerow/MeinMacher?
Hr. Kamm:
Ich bin überzeugt von den Aktivitäten zu den befragten Themen und bedanke mich für die Anstrengungen, dass weiterhin Geräte repariert werden können. Dass Vangerow die Situation, drohende Probleme bei der Ersatzteilversorgung, durch große Anstrengungen verhindern möchte, ist großartig!

Haben Sie Vorschläge zu neuen Geschäftsfeldern oder Schulungs-Themen?
Hr. Kamm: Schulungen sollten vielleicht noch mehr in die Tiefe einzelner Fabrikate und Modelle gehen!

Vielen Dank Herr Kamm für Ihre Hilfe. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.

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