Interview mit einem SmartphoneMacher

 Michael Perrotta von der Firma Technischer Service Perrotta in Sachsenheim.

Experteninterview mit Michael Perrotta von der Firma Technischer Service Perrotta in Sachsenheim

Seit wann reparieren Sie Smartphones?
Hr. Perrotta: In diesem Bereich sind wir seit 3 Jahren aktiv.

Wie hat sich das Auftragsvolumen in dieser Zeit entwickelt?
Hr. Perrotta: Anfangs steigend. Seit einem halben Jahr wird es weniger.

Wie kommen Sie an Ihre Aufträge?
Hr. Perrotta: Über das MeinMacher-Portal, Facebook-Werbung, eigene Werbung, z.B. im Eishockeystadion mit diversen Werbetafeln, Aktionen in der regionalen Zeitung und meine eigene Internetseite.

Wie viele Smartphones bekommen Sie im Monat zur Reparatur?
Hr. Perrotta: Monatlich ca. 100 Geräte, von denen wir 95% erfolgreich reparieren.

Was ist mit den übrigen 5%?
Hr. Perrotta: Meist handelt es sich hierbei um Defekte auf der Platine, oder es sind keine Ersatzteile verfügbar. Bei Wasserschäden z.B. kommen die Geräte zu spät zur Reparatur und dadurch ist unter anderem auch die Platine irreparabel defekt.

Was sind die häufigsten Defekte/Ursachen bei den Reparaturen?
Hr. Perrotta: In den meisten Reparaturen werden Displays, Akkus oder die Ladebuchsen gewechselt.

Gibt es Marken, die besonders häufig zur Reparatur kommen?
Hr. Perrotta:
 Ja, das sind Apple, Samsung, HTC, HUAWEI und Sony.

Geräte welcher Hersteller lassen sich am besten reparieren und warum?
Hr. Perrotta: Aus meiner Sicht Apple. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Geräte öffnen und die defekten Teile können ausgetauscht werden.

Und im Gegenzug: Welche sind problematischer in der Reparatur und warum?
Hr. Perrotta: Bei Samsung sind teilweise keine Ersatzteile, besonders Displays, verfügbar. Das hat sich zwar zwischenzeitlich wieder etwas gebessert, allerdings sind die Preise recht hoch.
Medion bietet seine Ersatzteile teurer an, als das Gerät Neu bei ALDI gekostet hat. One Plus hat ebenfalls eine schlechte Ersatzteilversorgung.
Allgemein lässt sich sagen: Alle günstigen Geräte, die aus Fernost kommen, sind problematisch. Keinerlei Ersatzteile über die Großhändler. Zumal sich da die Frage stellt, ob sich eine Reparatur für ein Gerät lohnt, bei dem der Neupreis unter 100 Euro liegt.

Wie kommen Sie an Ersatzteile?
Hr. Perrotta: Ich nutze diverse Großhändler.

Haben Sie Pauschalpreise für die Reparaturen?
Hr. Perrotta: Ja. Displaytausch, je nach Hersteller und Gerät, zwischen 59 Euro und 420 Euro; Akkutausch, je nach Hersteller und Gerät, zwischen 25 Euro und 79 Euro; Tausch der Ladebuchse, je nach Hersteller und Gerät, zwischen 69 Euro und 89 Euro.

Wie groß ist der Fremdkostenanteil bei den Reparaturen (Ersatzteile)?
Hr. Perrotta: Die Frage kann man so überhaupt nicht beantworten, da es je nach Hersteller und Konkurrenz im Umfeld komplett unterschiedlich ist und nicht pauschal genannt werden kann.

Wie lange dauern die verschiedenen Reparaturen?
Hr. Perrotta: Pro Reparatur ungefähr 45 Minuten.

Wie schätzen Sie den Schwierigkeitsgrad der Reparaturen ein: Anspruchsvoll, mittel oder hoch?
Hr. Perrotta: Das kann ebenfalls nicht pauschal genannt werden, da ein iPhone-Teil per YouTube-Video getauscht werden kann, ein Sony dagegen doch schon etwas anspruchsvoller ist.

Wie haben Sie sich das notwendige Wissen für diese Reparaturen angeeignet?
Hr. Perrotta: Am Anfang standen Schulungen bei der Firma Vangerow. Und natürlich „learning by doing“.

Waren besondere Investitionen nötig, um Smartphones reparieren zu können?
Hr. Perrotta: Die Ausgaben halten sich mit ca. 100 Euro in überschaubaren Grenzen.

Sind diese Reparaturen gern gesehen, oder ein „lästiges Übel“?
Hr. Perrotta: Für uns gern gesehen.

Rentieren sich die Reparaturen?
Hr. Perrotta: Momentan sind sie noch rentabel. Allerdings wird der Druck von größeren Reparaturfirmen im Umkreis bezüglich des Preises immer stärker.

Wie wird sich der Reparaturmarkt in den nächsten 5 Jahren entwickeln?
Hr. Perrotta: Schrumpfend, da es immer mehr Mitbewerber gibt.

Zu wie viel Prozent ist Ihre Werkstatt durch diese Art der Reparaturen ausgelastet?
Hr. Perrotta: Zu 15%.

Was war die Motivation, an diesem Projekt teilzunehmen?
Hr. Perrotta: Der Rückgang von Garantie-Aufträgen im Bereich Weiße Ware.

Konnten Sie durch dieses Projekt neue Kundenklientel gewinnen?
Hr. Perrotta: Ja.

Vielen Dank, Herr Perrotta, für das ausführliche Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.

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